Die Provence in Frankreich. Schon immer habe ich bei diesem Namen vor allem an lila leuchtende Lavendelfelder gedacht. Die habe ich während meines Roadtrips im September tatsächlich nicht gesehen, denn der Lavendel blüht hauptsächlich im August. Das war aber gar nicht schlimm, denn tatsächlich gab es so viel mehr zu entdecken. Da sind zum einen die vielen unglaublich süßen Dörfer, insbesondere im Luberon, aber auch Studentenstädte mit internationalem Flair wie zum Beispiel Aix en Provence. Und dazwischen wunderschöne und vielseitige Natur.
In vielen Momenten war ich sprachlos von der Magie der Weite der Landschaft. Von der gelb leuchtenden Sonne über den grünen Weinbergen und diesem leichten Lavendelduft in der Luft.
Unbedingt empfehlen kann ich zudem einen Abstecher zur Verdonschlucht. Während meiner Autofahrt kam ich gar nicht mehr aus dem Staunen heraus. Für mich definitiv eine der schönsten Straßen, die ich je entlang fahren durfte. Und das Azurblau des Verdons und insbesondere des zugehörigen Sees Lac de Sainte-Croix werde ich für immer im Kopf behalten.
Dies sind meine Empfehlungen für einen Roadtrip durch Südfrankreich und die Provence:
Avignon: meine Highlights in der UNESCO Stadt
Avignon war mein erster Stopp während meiner Reise durch Südfrankreich und hat mir von Anfang an gut gefallen. Die Stadt ist zwar überschaubar, es gibt aber trotzdem einiges zu erkunden. Innerhalb der alten Stadtmauern bin ich beim Bummeln immer wieder auf neue süße Plätze gestoßen. Ich hatte hier einige Tage Zeit und konnte daher die Stadt auf mich wirken lassen und in das Leben eintauchen. Wenn ihr nicht so viel Zeit habt, könnt Ihr aber auch an einem Tag einen guten Eindruck von Avignon bekommen.
Diese Sehenswürdigkeiten solltet ihr in Avignon nicht verpassen:
Bummel durch die Gassen der Altstadt
Avignon hat super viele süße Gassen, versteckte Plätze und alte Häuser mit Fensterläden. Ich mag diesen französischen Stil total gerne und freu mich immer die pittoresken Wohnhäuser zu bestaunen. Ich kann es also nur empfehlen sich einfach durch die Straßen treiben zu lassen und ein bisschen durch die kleinen Läden zu schlendern. Besonders schön fand ich es in der Rue des Fourbisseurs. Hier gibt es viele individuelle Geschäfte und es findet sich bestimmt das ein oder andere Reiseandenken.
Pont-Saint-Bénézet: Der Pont d’Avignon mit Ohrwurmgarantie
Schon Wochen vor meinem Besuch in Avignon hatte ich ständig das bekannte Kinderlied in meinem Kopf. Wie in Dauerschleife sang dieser „Sur le pont d’Avignon, L’on y danse, l’on y danse“. Das Lied macht die mittelalterliche Brücke über die Rhone zu einem der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Wenn ihr möchtet könnt ihr für 5 Euro die Brücke ablaufen oder vielleicht sogar ein Tänzchen darauf machen. Zudem erhaltet ihr einen Audioguide der mehr über die Geschichte des Bauwerkes offenbart. Mir hat es tatsächlich ausgereicht die Brücke aus der Entfernung anzusehen.
Rocher des Doms: mein Lieblingsort in Avignon
Unbedingt ansehen solltet ihr meiner Meinung nach den Park Rocher des Doms. Von hier habt ihr einen tollen Blick auf den Pont d’Avignon, die umliegende Landschaft und den Fluss. Insbesondere am Abend, wenn die Sonne tiefer steht herrscht eine tolle Atmosphäre. Ich habe es geliebt im Park eine Ruhepause einzulegen und den Sonnenuntergang zu beobachten.
Papstpalast: Geschichte in 3D
Ein weiteres bekanntes Bauwerk in Avignon ist der Papstpalast. Einst stand dieser in Konkurrenz zum Vatikan und ist noch heute ein imposanter Ort. Interessant fand ich, dass man während der Tour mit einem Tablet in eine Art virtuelle 3D-Welt eintaucht und durch die Animation die Räume so sieht, wie sie damals aussahen. Ich fand dies war eine sehr innovative Art des Museumsrundgangs. Der Eintritt inklusive Histopad kostet 12 €.
Die besten Cafés und Restaurants in Avignon:
Zum Essen lohnt sich ein Besuch im Coeur d’Artichaut, hier solltet ihr allerdings auf die Öffnungszeiten achten. Während meines Aufenthalts war das Restaurant lediglich bis zum späten Nachmittag geöffnet. Einer meiner Lieblingsplätze ist zudem das Le Square. Es liegt versteckt in einem kleinen Park neben der Kirche Saint-Martial. Ich habe diesen Ort nur zufällig entdeckt und mich gleich ein bisschen in die Ruhe dort verliebt. Liebhabern von Coffeeshops und Bageln kann ich zudem noch die Cafés Milkshop und Le saint chocolat empfehlen.
Übernachten in Avignon:
Ich habe mich während meiner Zeit in Avignon für ein Airbnb Mitten im Stadtzentrum entschieden. So hatte ich ausreichend Platz um mich in der Stadt ein bisschen wie Zuhause zu fühlen und war trotzdem mitten im Geschehen. Die Wohnung liegt ganz in der Nähe des Papstpalastes und den Einkaufsstraßen.
Luberon: Die schönsten Dörfer
Zu einer Tour durch die Provence gehört auch ein Abstecher in den Luberon. Es handelt sich dabei um eine Gebirgskette von Kalksteinfelsen, rund 50 km südöstlich von Avignon. Dieses Gebiet gehört nicht nur zu den landschaftlich schönsten der Provence, sondern erwartet euch zusätzlich mit vielen verwunschenen Orten, die es zu erkunden gilt. Ich glaube jedes Dorf hier hat seinen eigenen Charme und ihr könnte gar nichts falsch machen, wenn ihr einfach irgendwo anhaltet und euch treiben lasst. Ich fand es total schön die Landschaft während der Autofahrt auf mich wirken zu lassen. Dabei haben mich haben die Weinberge und die grünen Zypressen am Straßenrand sehr an Italien erinnert.
Hier eine Auswahl der Orte die ich bei meiner Rundfahrt besucht habe:
1. Gordes: Eindrucksvolles Bergdorf
Gordes liegt an der Spitze eines Berges und ist besonders aus der Ferne ein toller Anblick. Es gibt am Rande des Dorfes einen kostenlosen Parkplatz von dem man ein eindrucksvolles Panorama auf den Ort hat. Wenn ihr Zeit habt könnt ihr auch im Dorf selbst ein paar schöne Ecken entdecken. Mir hat vor allem der weite Blick über den Luberon gefallen. Wenn ihr wie ich hungrig ankommt, dann kann ich euch zudem eine Pizza bei La Bastide de Pierres sehr ans Herz legen. Es war super lecker dort.
Achtung: Die Parkkosten in Gordes haben es in sich. Ich habe bei meinem Parkplatz 4 Euro bezahlt und dies war der Mindestbetrag.
2. Ménerbes: Eins der schönsten Dörfer im Luberon
Ménerbes ist eins der schönsten Dörfer, dass ich bei meiner Rundfahrt besucht habe. Alles wirkt so liebevoll gestaltet und ein Haus ist schöner als das Nächste. Es gibt auch ein paar kleinere Läden und Ateliers. Das Dorf selbst habt ihr schnell abgelaufen, es lohnt sich aber noch einen Stopp in einem der Cafés mit Aussicht auf die umliegenden Weinreben zu machen.
3. Lauris: Mein Übernachtungstipp im Luberon
Lauris ist sehr klein und ich habe es hauptsächlich besucht, da hier mein Appartment lag. Mir hat es aber dennoch gut gefallen. Der große Vorteil von Lauris ist, dass es um Weiten weniger touristisch ist als andere Ecken im Luberon. Rund um die Kirche gibt es auch ein paar schöne, versteckte Gassen. Am besten gefallen hat mir jedoch meine Unterkunft. Sie war wirklich zuckersüß! Zwar ist das Apartment von Denis & Cerstin klein, hat aber alles was man für einen Aufenthalt benötigt und war mit viel Liebe zum Detail eingerichtet.
4. Lourmarin: Mein Highlight zum Markt
Mein Besuch in Lourmarin zählt im Rückblick zu meinen schönsten Tagen im Luberon. Es war ein sonniger Freitagmorgen und somit Markttag in der Stadt. Es herrschte eine wuselige Atmosphäre und es machte Spaß sich durch die Gassen treiben zu lassen und an den vielen Ständen zu stöbern. Von Andenken, Schmuck, Mode, Seife bis hin zu französischem Käse gab es alles was das Herz begehrt. Gekrönt wurde mein Aufenthalt von einem Kaffee mitten am zentralen Platz, begleitet durch die Livemusik die hier gespielt wurde. Ein Ehepaar erzählte mir, dass die Band wohl jedes Jahr während dem Markt hier auftritt. Auch sonst hat mir Lourmarin sehr gut gefallen, da es eine größere Auswahl an Läden und Restaurants gibt.
5. Valensole: Heimat des Lavendels
Valensole ist DAS Zentrum des Lavendels in der Provence. Schon Kilometer vor der Stadt reihen sich Lavendelfeld an Lavendelfeld, soweit das Auge reicht. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie schön es hier während der Blüte aussehen muss. Leider blühte der Lavendel bei meinem Besuch nicht mehr. Das Dorf selbst ist recht überschaubar und vor allem aufgrund seiner Lage interessant.
Weitere Orte:
Ich hätte während meines Besuchs auch total gerne noch die Orte Roussillon, Bonnieux und Saignon erkundet. Leider hat mir am Ende dafür die Zeit gefehlt und mir zudem das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wenn du also Zeit hast bleibe ein paar Nächte länger und bau noch weitere Abstecher ein.
Aix-en-Provence: meine Reisetipps für die Studentenstadt
Während meines Roadtrips durfte natürlich auch ein Besuch der bekannten Studentenstadt Aix-en-Provence nicht fehlen! Ich habe hier einen Tag verbracht, hätte aber auch noch länger bleiben können. Denn eins ist klar: die Stadt hat Charme! Überall warten kleine Restaurants und Cafés auf einen Besuch und bei den vielen pastellfarbenen Häusern kommt man aus dem Fotografieren gar nicht mehr heraus. Es wundert mich nicht, dass die Stadt wohl zu den lebenswertesten Orten Frankreichs zählt.
Sepzielle Sehenswürdigkeiten habe ich nicht besucht, denn für mich war es einfach nur wichtig in das Flair der Stadt einzutauchen. Und ehrlichgesagt ist Aix-en-Provence selbst das Highlight. Ein besonders schöner Platz ist der Place d’Albertas. Der Ort wirkt ein bisschen wie eine Filmkulisse. Die Häuserfassaden sind schon etwas verfallen, wirken aber gerade dadurch Besonders. In der Mitte thront zudem ein historischer Brunnen, der den Ort verwunschen aussehen lässt. Leider ist der Ort kein Geheimtipp, macht euch also darauf gefasst nicht alleine dort zu sein.
Es lohnt sich einer der Märkte zu besuchen, die täglich in Aix-en-Provence zu einem Bummel einladen. Auf der Website der Stadt, könnt ihr nachschauen, welche Märkte während eures Besuches stattfinden.
Die besten Cafés und Restaurants in Aix-en-Provence:
Am meisten habe ich es geliebt, mich durch die verschiedenen Cafés der Stadt zu schlemmen. Hier gibt es wirklich einiges an Auswahl. Mich hat es zuerst in das kleine Café Le Tuyeau verschlafen. Hier gibt es nicht nur super leckeren Kaffee sondern auch Brunch, verschiedene Salate, Sandwiches und andere Leckereien. Zudem ist alles mit viel Liebe gemacht. Zum Mitttagessen war ich auf ein Sandwich im COLDE. Das kleine sympathisches Restaurant ist perfekt für einen kleinen Mittags-Snack und hat vor allem Sandwiches & Salate im Angebot. Mein Lieblingsort war jedoch ein kleines Café in Mitten einer gemütlichen Buchhandlung. Das Book In Bar lässt die Herzen aller Bücherliebhaber höher schlagen. Denn hier gibt es nicht nur leckeren Kaffee und Kuchen, sondern auch allerlei Schmöker (auch auf Englisch).
Verdonschlucht: Naturparadies mit Traumstraßen
Meine Zeit in der Gegend der Verdonschlucht ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben! Denn die Landschaft dort ist wirklich unvergleichlich schön und die Straßen die durch den Canyon führen sind die schönsten, die ich je gesehen habe. Überall finden sich grandiose Ausblicke auf die Berge und den Fluss in der Tiefe.
Ich habe es geliebt mit meinem Auto durch die Straßen rund um die Schlucht zu cruisen, die kleinen Orte in der Umgebung zu erkunden oder in dem unglaublichen klaren Lac de Sainte-Croix zu baden. Es lohnt sich mehrere Tage zu bleiben und in die Natur einzutauchen. Über meine Highlights und Reisetipps für die Verdonschlucht habe ich einen seperaten Beitrag geschrieben . Hier findet ihr alles, was ihr für eine Reise zum Gordes du Verdon benötigt, inklusive Routen-, Übernachtungs- und Restaurantempfehlungen:
Wie viel Zeit für einen Roadtrip durch die Provence einplanen?
Ich war insgesamt für etwas mehr als eine Woche in der Provence unterwegs. Dies war ausreichend Zeit, um einen guten ersten Eindruck zu erhalten und die Hauptattraktionen zu besuchen. Am Ende hätte ich mir trotzdem mehr Zeit gewünscht. Denn die Strecken waren teilweise doch sehr lang und es gab einige Orte, die ich gerne noch besucht hätte. Ihr könnt einen Besuch der Provence zudem super mit einem Abstecher an die Côte d’Azur oder mit den Calanques von Marseille verbinden. Ich würde euch also empfehlen 10-14 Tage einzuplanen.
Beste Reisezeit für einen Urlaub in der Provence
Die Provence liegt im Südosten Frankreichs an der Mittelmeerküste. Daher herrscht ein mediterranes Klima. Die Sommer sind heiß und trocken und auch die Winter meistens mild und sonnig. Die beste Reisezeit für die Provence ist zwischen Mai und Oktober. Wenn ihr gerne die Lavendelblüte sehen möchtet, solltet ihr jedoch einen Besuch im Juli oder August planen, denn dann stehen die Felder in voller Blüte. Ich persönlich finde es aber besser einen Roadtrip im Frühling oder Herbst zu planen. Denn dann sind weniger Touristen unterwegs und es ist trotzdem noch wärmer als in Deutschland. Ich fand den September für meine Tour perfekt, da auch das Wasser noch warm genug zum Baden war.
Autofahren in Frankreich
Für einen Roadtrip durch Frankreich benötigt ihr natürlich auch ein passendes Auto. Eine Option ist mit dem eigenen Auto anzureisen. Ihr könnt euch aber auch bequem einen Mietwagen vor Ort ausleihen. Ich habe das Autofahren in Frankreich tatsächlich als sehr angenehm empfunden und kann das Klischee der impulsiven, französischen Autofahrer nicht bestätigen. Weniger schön fand ich hingegen die Gebühren für die französischen Autobahnen. Die haben es wirklich in sich und sollten vorher ins Budget eingeplant werden. Ihr könnt die Preise im Vorfeld bereits beim ADAC überprüfen.
Oder ihr macht es wie ich und fahrt einfach nur Landstraßen. Dafür einfach bei Maps/eurer Navigation auswählen, dass Mautstraßen vermieden werden sollen und los geht’s. Ja, das dauert länger aber ich habe es nicht bereut. Denn ihr seht viel mehr von der Landschaft und entdeckt auf dem Weg vielleicht sogar den ein oder anderen Geheimtipp. Ich fand es total schön, durch die Weinberge, weiten Felder und Berge zu cruisen und sparte mir obendrein die teuren Gebühren.
Essen gehen in Frankreich
Ich und die französischen Restaurants hatten leider einige Male ein anderes Timing und so stand ich mehr als einmal vor verschlossenen Türen. Denn viele Restaurant haben nur zur Hauptmittagszeit (12-14h) und / oder am Abend geöffnet. Schaut am besten also bereits im Vorfeld nach dem Öffnungszeiten, falls ihr ein bestimmtes Lokal besuchen möchtet.
Hast du auch bereits einen Roadtrip durch Südfrankreich gemacht? Was waren deine Lieblingsorte in der Provence?
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2 Comments
Sabine
23. October 2021 at 21:54Hallo,
danke für diesen zauberhaften Artikel, der Lust auf die Provenve, das Louberon und die Verdunschlucht macht.
Auch Deine Fotos finde ich ganz toll!
Liebe Grüße,
Sabine
Weltverzaubert
24. October 2021 at 0:29Es freut mich sehr, dass der Artikel dir gefällt und das ich dich virtuell mit in die Provence nehmen konnte. 🙂