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Italien / Reisen

Matera – Alle Highlights und Geheimtipps für die Höhlenstadt in Italien

Wir erreichen den Aussichtspunkt und plötzlich eröffnet sich vor uns in der Tiefe, wie aus dem Nichts ein Häusermeer. Die Fassaden sind alle im selben Sand-Farbton gehalten und spektakulär in die Felsen eingebettet. Es wirkt ein bisschen wie ein Wimmelbild, da alles Ton-in-Ton ineinander verläuft.

Ich bin wirklich beeindruckt, als wir durch die Gassen der Stadt, die zu den ältesten der Welt zählt, streifen. Da es so ausgestorben ist, verstärkt sich der Eindruck durch eine Art Filmkulisse zu wandeln. Oder auch, plötzlich aus der Zeit gefallen zu sein – zurück in längst vergangene Jahrhunderte.

Schon seit ich das erste Mal Fotos von Matera auf Instagram gesehen hatte, wollte ich die Stadt unbedingt erkunden. Und jetzt sind wir endlich hier und es ist wirklich eine ganz besondere Erfahrung. Wenn man also in der Umgebung unterwegs ist, sollte man meiner Meinung nach einen Besuch in Matera unbedingt einplanen! Die Stadt ist immer noch ein kleiner Geheimtipp, auch wenn die Bekanntheit in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Wir haben Matera im Februar während unserer Kurztrips nach Apulien erkundet – das ist perfekt, denn die Stadt ist zum Beispiel von Bari nur einen Katzensprung entfernt und mit dem Auto schnell zu erreichen.

Faszinierende Aussicht über Matera
Matera ist ein Muss als Stopp für jeden Roadtrip durch die Region

Spannende Fakten über Matera: Das solltest du wissen

  • Matera zählt zu den ältesten bewohnten Städten der Welt! Die ersten Spuren menschlicher Besiedelung reichen über 9000 Jahre zurück.
  • Die Stadt ist vor allem bekannt für ihre Höhlenwohnungen. Die sogenannten “Sassi” wurden in den weichen Kalkstein gegraben und später zum Teil mit Fassaden verkleidet.
  • Die Höhlenwohnungen waren noch bis in die 1950 Jahre bewohnt. Oft lebten hier ganze Familien mit ihren Tieren unter ärmlichsten Bedingungen – ohne fließend Wasser, Kanalisation und Strom. Nach 1950 wurden die Menschen in modernere Wohnungen umgesiedelt.
  • Erst später hat man damit angefangen die Häuser zu restaurieren. Mittlerweile ist Matera Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und ein beliebtes Touristenziel
  • Matera war wegen ihres einzigartigen Aussehens Kulisse verschiedener Filmproduktionen wie Die Passion Christi, Wonder Woman oder James Bond (2021).

Highlights und Sehenswürdigkeiten in Matera

Die schönsten Aussichtspunkte auf die Stadt

Ich liebe Aussichtspunkte aller Art und bei einem Besuch in Matera, lohnt sich der Blick über das Häusermeer ganz besonders. Egal von welcher Richtung, die Stadt ist wirklich ein Hingucker! Es ist einfach faszinierend, wie sich die Häuser in die felsige Landschaft einfügen und wie ein großes Wimmelbild wirken. Gleichzeitig finde ich es erschreckend, dass Menschen hier bis vor kurzem wirklich noch gelebt haben. Wir beginnen unsere Tour durch die Gassen am Aussichtspunkt Belvedere Luigi Guerricchio detto dei “Tre Archi”. Von einer Art großem Balkon hat man hier einen eindrucksvollen Rundumblick auf die Altstadt. Während im Hintergrund Straßenmusik die Luft erfüllt, kommen wir aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

Einen fast noch etwas spektakuläreren Blick hat man vom Belvedere di Piazza Giovanni Pascoli. Dieser liegt nur einen kurzen Fußweg entfernt, beeindruckt aber mit einer etwas anderen Perspektive auf das sandfarbene Häusermeer. Von hier kann man auch die Santa Maria di Idris erspähen. Diese ist für mich von Außen definitiv eins der imposantesten Bauwerke der Stadt, da sie komplett in eine Felskuppe gebaut ist.

Wer mehr Zeit hat, sollte auch den Aussichtspunkt Murgia Timone besuchen. Dieser liegt gegenüber von Matera – sozusagen auf der anderen Seite der Schlucht – und ist über eine 40-minütigen Wanderung erreichbar.  Zunächst geht es direkt aus der Altstadt bergab in die Schlucht zu einer Hängebrücke und im Anschluss in Serpentinen bergauf zum Aussichtspunkt. Der Weg selbst ist bereits ein Highlight und wird Blick auf die Stadt am Ende noch einmal gekrönt.

Bummel durch die Gassen der Altstadt: Sassi di Matera

Für mich war es ein absolutes Highlight, durch die vielen Gassen der Altstadt von Matera zu streifen. Hinter jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken und immer wieder eröffnen sich tolle Ausblicke. Ausgehend vom Belvedere Luigi Guerricchio haben wir uns zuerst in Richtung der Kathedrale von Matera aufgemacht. Diese thront auf einem Hügel über der historischen Altstadt. Um diese zu erreichen folgt man einem kleinen Labyrinth aus schmalen Gassen, versteckten Plätzen und einigen Treppen! Stell dich also darauf ein, beim Erkunden der zwei Viertel Sasso Barisano und Sasso Caveoso, immer mal wieder außer Atem zu kommen. Es ist übrigens gar nicht zu einfach, unterwegs die Orientierung zu behalten. Kleiner Tipp: Durch Matera verlaufen einige markierte Wege („itinerario“). Sie führen dich entlang der Hauptrouten zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Ich kann dir empfehlen, dich an diesen ausgeschilderten Pfaden zu orientieren.

Unterwegs lohnt es sich, eine der vielen Felsenkirchen zu besuchen. Wir haben spontan einen Blick in die Chiesa Rupestre di San Vito dei Lombardi geworfen. Diese kann kostenlos besichtigt werden und zeigt eindrucksvoll, wie die Kirchen in den Fels gebaut und darin integriert wurden. Die Innenräume erinnern dabei eher an eine Höhle als an ein klassisches Kirchenschiff.

Besichtigung der Zisterne Palombaro Lungo

Eine bekannte Sehenswürdigkeit ist die Besichtigung der größten Zisterne der Stadt Palombaro Lungo. Die öffentliche Zisterne hat die Stadt in der Vergangenheit mit Wasser versorgt und kann jetzt auf einem schmalen Pfad über das Wasser besichtigt werden. Eindrucksvoll ist dabei vor allem die Größe der Höhle. Mit einer Tiefe von bis zu 18 Metern und einer Kapazität von rund 5 Millionen Litern Wasser ist der Palombaro Lungo eine der größten in den Fels gehauenen Zisternen Europas. Sie stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde künstlich erschaffen.

Ich fand die Dimensionen der Zisterne zwar eindrucksvoll aber wir waren doch etwas enttäuscht, wie schnell man alles gesehen hatte. Tatsächlich handelt es sich nur um einen kurzen Weg und schon ist man wieder draußen. Bei schlechtem Wetter kann man sich aber einen Besuch der Zisterne überlegen. Der Eintritt beträgt 3 Euro pro Person.

Einblick in das Leben in der Höhlenwohnung im Museum Casa Grotta

Wenn man einen Einblick in das Leben in den Höhlenwohnungen in Matera erhalten möchte, sollte einen Besuch in der Casa Grotta nei Sassi di Matera nicht verpassen. Es handelt sich dabei um eine authentische Wohnung samt Einrichtung, die heute als Museum besichtigt werden kann. Über den Audioguide auf dem Handy erhält man spannende Hintergrundinformationen. Ich finde es verrückt, auf welch engem Raum Familien zusammen mit ihren Tieren in der Stadt gelebt haben. Die Höhle besteht aus einem einzigen großen Raum, in dem sich alles abspielte: Wohnen, Kochen, Arbeiten und Schlafen. Auch finde ich es spannend, wie die Wohnungen in die Felsen gebaut wurden.

Neben der Höhlenwohnung kann man noch eine Felsenkirche und ein Eislager besichtigen. Meiner Meinung nach lohnt sich der kurzweilige Besuch (ca. 20 Minuten) für 5 Euro Eintritt.

Die besten Cafés und Restaurants in Matera

Matera bietet eine gute Auswahl an Restaurants und Cafés, von rustikalen Trattorien bis hin zu gehobenen Lokalen. Besonders beeindruckend fand ich die Höhlenarchitektur vieler Restaurants oder die tollen Rooftop-Terrassen mit atemberaubendem Blick über die Sassi di Matera..

Wer die traditionelle Küche probieren möchte, sollte sich Gerichte wie Orecchiette mit Rübensprossen, Peperoni Cruschi (knusprige Paprika) oder auch die typischen Lammgerichte nicht entgehen lassen.

Besonders empfehlenswert:

Sehenswürdigkeit in Matera
Ich finde es faszinierend, wie die Kirchen in die Felsen gebaut sind

Wie viel Zeit in Matera einplanen?

Wir haben Matera nur für einen Tagesausflug von Bari aus besucht und konnten dabei schon richtig viel entdecken. Ich würde daher sagen, dass ein Tag ausreichend ist um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besuchen und einen ersten Eindruck der Stadt zu gewinnen. Allerdings ist Matera besonders schön, wenn die untergehende Sonne alles in goldenes Licht taucht oder nachts die vielen Lichter beginnen zu leuchten.. Daher stelle ich es mir sehr schön vor, in einer der restaurierten Höhlenwohnungen zu übernachten. Besonders im Sommer ist das bei den vielen Dachterrassen sicher ein echtes Highlight. Wer also genug Zeit hat, sollte ein oder zwei Nächte bleiben, um die ganz besondere Stimmung zu erleben.

Wir selbst waren in der Nebensaison im Februar ist Matera. Zu dieser Zeit war es teilweise sehr ausgestorben und viele Restaurants und Bars waren geschlossen. Ich würde einen Besuch der Stadt daher zu diesem Zeitpunkt eher als Tagesausflug einplanen

Die schönsten Hotels in Matera

Wer sich dafür entscheidet über Nacht in der Stadt zu bleiben, hat eine umfangreiche Auswahl an schicken Luxushotels, Ferienwohnungen oder gemütlichen Zimmern mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich habe dir eine kleine Auswahl meiner Favoriten zusammengestellt:

  • Sextantio Le Grotte Della Civita: Dieses außergewöhnliche Hotel bietet Zimmer und Suiten in großzügigen Höhlen. Es liegt direkt in der Altstadt von Matera und begeistert mit einer luxuriösen und trotzdem authentischen Ausstattung.
  • Aquatio Cave Luxury Hotel & Spa: Dieses Hotel bietet luxuriöse in den Fels gehauene Zimmer und verfügt über einen beeindruckenden Innenpool. Die Gäste loben auch das hervorragende Essen.
  • Palazzo Del Duca Hotel & Restaurant: Definitiv eines der besten Hotels der Stadt mit toller Aussicht über die Stadt. Einige Zimmer haben sogar einen privaten Whirl- oder Swimmingpool.
  • La Corte Dei Pastori: Hier findet man hübsche Doppelzimmer in einer einzigartigen Lage. Das Hotel verfügt zudem über eine tolle Panoramaterrasse und ein leckeres Frühstück.

Anreise nach Matera

Obwohl Matera keinen eigenen Flughafen hat, ist die Stadt gut erreichbar. Der nächstgelegene größere Flughafen ist Bari Karol Wojtyła (BRI), etwa 65 Kilometer entfernt. Von dort aus hast du mehrere Möglichkeiten, nach Matera zu gelangen:

  • Mit dem Auto: Die flexibelste und bequemste Variante ist die Fahrt mit dem Mietwagen. Ab Bari erreicht man Matera in etwa 1 bis 1,5 Stunden über gut ausgebaute Straßen. Über Check24 findest du günstige Mietwagenangebote, die du direkt am Flughafen abholen kannst.
  • Mit dem Zug: Von Bari aus fahren Regionalzüge direkt nach Matera Centrale. Die Fahrt dauert etwa 1,5 bis 2 Stunden. Die Züge starten nicht direkt vom Hauptbahnhof Bari Centrale, sondern vom angrenzenden FAL-Bahnhof.
  • Mit dem Bus: Anbieter wie Miccolis, Marino oder FlixBus bieten regelmäßige Verbindungen von Bari sowie anderen Städten wie Neapel oder Rom an.

Parken in Matera

Wenn du mit dem Auto anreist, solltest du beachten, dass das historische Zentrum für den Verkehr eingeschränkt ist. Es gibt jedoch mehrere Parkmöglichkeiten in Stadtnähe, von denen aus man die Altstadt bequem zu Fuß erkunden kann. Wir haben im Parcheggio Park Scotellaro geparkt. Von dort ist man super schnell bei allen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Das Parkhaus ist zudem übersichtlich und bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Spaziergang durch Matera

Warst du bereits in Matera? Wie hat es dir gefallen und hast du noch weitere Geheimtipps?



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