Normalerweise kehre ich auf Reisen nur selten an denselben Ort zurück. Ich habe immer ein wenig Angst davor, dass meine Erwartungen den Zauber verblassen lassen. Denn oft sind es ja gerade die Plätze, von denen wir es gar nicht erwarten, die uns am Ende ganz besonders berühren.
Aber kann man sich auch zweimal verlieben? Entsteht dieses Kribbeln im Bauch auch dann, wenn man zurück kommt? Oder lebt ein Ort vielleicht genau von dieser Einmaligkeit – davon, dass man ihn nur jetzt, in diesem einen Moment erlebt?
Dieses Mal wollte ich herausfinden, wie es ist, wenn man bewusst zurück kehrt. Denn Soller hatte mich bereits bei meinem ersten Besuch so verzaubert, dass ich unbedingt – und ohne Frage- wieder komme wollte! Nun mit mehr Zeit und mehr Ruhe. So richtig Ankommen in der Stadt mit ihren duftenden Zitrusbäumen, eingerahmt von den rot leuchtenden Bergen. Und von dort aus weiterziehen über die kurvigen Bergstraßen der Tramuntana zu den verwunschenen Bergdörfer Deià und Valldemossa. Und mich dabei immer wieder neu verlieben. Denn ja – das geht!
Die schönsten Stopps für deinen Roadtrip in der Serra de Tramuntana
Unser Startpunkt in Soller – zwischen Orangenhaien und den Bergen
Soller und ich, das ist mehr als nur Liebe auf den ersten Blick. Bereits bei meinem ersten Besuch hatte mich die Kleinstadt komplett verzaubert. Ich liebe es durch das Zentrum zu bummeln, immer wieder neue schöne, kleine Gässchen zu entdecken oder in einem der vielen Cafés vor Ort (vor allem dem Miga de Nube) zu verweilen. Besonders schön finde ich aber die Lage von Soller. Die Stadt liegt in einem Tal voller Orangen- und Zitronenbäumen, umgeben von den imposanten Bergen der Serra de Tramuntana. Wenn die Sonne tiefer sinkt und die Gipfel rot leuchten, ergibt sich eine ganz besondere Atmosphäre. Ganz ehrlich: Ich könnte immer wieder nach Soller zurück kehren.



Als wir also nach Mallorca reisten, stand Soller daher sofort als Ausgangspunkt für unseren Roadtrip fest. Dies macht auch Sinn, denn in der Umgebung gibt es tolle Bergdörfer zu entdecken und man ist trotz der Nähe zum Gebirge nur einen Katzensprung von der Strandpromenade in Port de Soller entfernt. Zudem hat man neben der direkten Anbindung an die Bergstraße Ma-10 auch eine bessere Infrastruktur und noch mehr authentisches Leben, als in den kleineren Dörfern.
Alle meine Tipps für einen Urlaub im Soller findest du in meinem ausführlichen Beitrag.



Deià: Spaziergang durch das Künstlerdorf mit Aussicht
Wir starten von Soller auf der bekannten Ma-10 – der Bergstraße durch die Serra de Tramuntana in Richtung Deià. Es ist der perfekte Tag für unsere Fahrt, denn die Sonne strahlt an diesem Morgen in Mai vom wolkenlosen, blauen Himmel. Ich lasse das Fenster herunter, der Wind weht mir durch die Haare und ich genieße wie sich das Auto immer weiter in die Höhe schlängelt. Die Straße selbst ist ein echtes Highlight und sollte auf keinem Roadtrip über die Insel fehlen. Immer wieder eröffnen sich eindrucksvolle Ausblicke auf das glitzernde Meer tief unter uns und die ausgedehnten Gebirgszüge in der Höhe.

Nach etwa 20 Minuten erreichen wir unseren ersten Stopp: Deià. Die Stadt fügt sich malerisch in die Gebirgszüge der Traumuntana ein und ist perfekt für einem Bummel durch die verwinkelten, kleinen Gassen. Besonders schön ist, dass man durch die Lage am Berg, von fast überall einen tollen Ausblick hat. In der Ferne kann man sogar das Meer schimmern sehen. Es lohnt sich daher, einen Stopp in einem der vielen Restaurants und Cafés mit Terrasse einzuplanen und die Aussicht zu genießen. Bekannt ist Deià aber auch für seine kreative Atmosphäre. Schon früh zog das Dorf Künstler, Schriftsteller und Musiker aus aller Welt an – allen voran den britischen Autor Robert Graves, der viele Jahre hier lebte und arbeitete. Kein Wunder also, dass Deià heute zu den exklusivsten und teuersten Ecken Mallorcas gehört.



Folgt man den Gassen der Oberstadt landet man bei der Kirche Sant Joan Baptista, einem kulturellen Wahrzeichen des Ortes. Hinter der Kirche liegt ein versteckter Aussichtspunkt, an dem man gemütlich eine Pause einlegen kann. Wir wurden hier sogar von einem Esel begrüßt. Ansonsten hat man Deia meiner Meinung nach schnell erkundet. Ich persönlich fand andere Orte auf der Insel sogar noch etwas sehenswerter. Wenn die Zeit knapp ist, würde ich daher eher einen Besuch in Sóller oder Valldemossa empfehlen.
Ein kleiner Tipp: Parkplätze in Deià sind begrenzt – am besten also früh ankommen oder etwas außerhalb parken und zu Fuß ins Zentrum gehen.

Son Marroig: Schöner Aussichtspunkt und Gärten
Zwischen den Bergdörfern Deià und Valldemossa lohnt sich ein Stopp am Herrenhaus Son Marroig. Zuerst kann man vor Ort noch kostenfrei den Aussichtspunkt Mirador de sa Foradada besuchen. Von der kleinen Bar eröffnet sich ein richtig schönes Panorama auf die grün bewachsenen Steilklippten, das glitzernde Meer in der Tiefe und die vorgelagerte Halbinsel. Besonders schön ist es hier allerdings bei Sonnenuntergang. Denn dann versinkt die Sonne in dieser atemberaubenden Kulisse direkt im Meer.


Direkt neben dem Aussichtspunkt liegt das ehemalige Herrenhaus des Erzherzogs Ludwig Salvator von Österreich, das heute als Museum besichtigt werden kann. Ich hatte zuvor Fotos des weißen Marmortempels mit der herrlichen Aussicht gesehen – also entschieden wir uns spontan für einen Besuch.
Der Eintritt kostet 4 € und ehrlich gesagt hatte ich dafür etwas mehr erwartet. Die Gärten des Landguts sind zwar hübsch angelegt, und da wir die einzigen Besucher waren, war es angenehm ruhig und friedlich. Insgesamt gab es aber nicht allzu viel zu entdecken.
Trotzdem kann ich mir gut vorstellen, dass das Son Marroig eine traumhafte Hochzeitslocation auf Mallorca ist.



Valldemossa: Das vielleicht schönste Dorf Mallorcas
Valldemossa gilt als eines der schönsten Dörfer der Insel und wir wollten uns dieses Highlight natürlich nicht entgehen lassen. Nur einen Katzensprung von Deià entfernt liegt das charmante Bergdorf, eingebettet in die Hänge der Serra de Tramuntana, zwischen duftenden Pinienbäumen.
Zugegeben: Valldemossa ist touristisch. Aber mit seinen rund 2000 Einwohnern und dem authentischen mallorquinischen Flair ist es dennoch absolut sehenswert. Ich mochte vor allem die terracottafarbenen Natursteinhäuser mit ihren grünen Fensterläden und die überall liebevoll platzierten Blumentöpfe. Unser Weg führt uns vorbei an kleinen Boutiquen, Galerien und Cafés bis zu einem schattigen Platz unter weit ausladenden Bäumen. Hier herrscht eine lebendige Atmosphäre, perfekt für eine kleine Pause.

Nur ein paar Meter weiter befindet sich zudem das ehemalige Kartäuserkloster, in dem der Komponist Frédéric Chopin gemeinsam mit der französischen Autorin George Sand den Winter 1838/39 verbrachte. Ihr Aufenthalt machte Valldemossa weit über die Grenzen Mallorcas hinaus bekannt. Ein Besuch des hier untergebrachten Museums lohnt sich besonders für alle, die sich für Geschichte, klassische Musik und Literatur interessieren. In jedem Fall sollte man aber die zughörigen Klostergärten erkunden, denn diese sind schön gestaltet und kostenlos zugänglich.



Im Anschluss an unsere Tour durch das Dorf landeten wir im Restaurante Can Reüll für unseren Mittagstopp. Etwas Abseits des Trubels kann man im dem stylischen Lokal gut einkehren. Es gibt leckeres Essen, von Tapas, über Burger bis hin zu Pinsa und noch dazu guten Kaffee.


Ein Abstecher ans Meer: Cala de Deià
Natürlich darf auch auf einem Roadtrip durch die Serra de Tramuntana ein Abstecher ans Meer nicht fehlen. Zwar gibt es in dieser Gegend nicht so viele Strände wie in anderen Teilen der Insel, aber in der Nähe von Deià sind wir auf unserem Rückweg fündig geworden.
Die kleine Bucht Cala de Deià liegt eingebettet in die umliegenden Felsen und bietet einen kleinen Steinstrand. Tatsächlich war es bereits bei unserem Besuch in der Nebensaison recht voll und vor allem gar nicht so einfach einen Parkplatz zu finden. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie dies in der Hauptsaison ist. Trotzdem waren wir happy, endlich ins Meer hüpfen zu können. Und das lohnt sich hier wirklich: Zwischen den Felsen schimmert das Wasser in den unterschiedlichsten Türkis- und Smaragdtönen und ist so klar, dass man bis auf den Grund blicken kann. Wir kletterten am Ende ein Stück die Felsen entlang und fanden so einen etwas ruhigeren Platz, fernab vom Trubel. Und irgendwie entschädigt dieses glasklare, grün schimmernde Wasser sowieso für alles.
Vor Ort gibt es außerdem zwei kleine Restaurants, in denen man mit Blick auf die Bucht lecker Essen kann.

Tipp: Unbedingt guten Sonnenschutz und einen Hut einpacken, denn es gibt am Strand keinen Schatten und die Sonne kann die Bucht ganz schön aufheizen.


Die schönsten Unterkünfte für einen Roadtrip durch die Serra Tramuntana
Wir haben in Sóller übernachtet und fanden es perfekt als Ausgangspunkt für unsere Tagesausflüge. Das Städtchen ist lebendig, bietet viele Restaurants und hat durch die Lage im Tal einen ganz besonderen Charme. Wer es ruhiger mag, findet in Deià oder Valldemossa kleine Boutiquehotels oder Fincas mit Blick über die Berge, diese sind zwar teils hochpreisig, aber dafür traumhaft gelegen. Egal wo, es macht Sinn frühzeitig zu buchen, denn es gibt nur wenige Unterkünfte und diese sind schnell ausgebucht.
- Mirabó de Valldemossa: Das Mirabó de Valldemossa ist ein wunderschönes Landhaus in perfekter Lage. Hier lädt alles zur Entschleunigung ein. Der Blick auf die Kiefernbäume und der Pool in Mitten der Landschaft. Zudem wird ein ausgewogenes Frühstück angeboten.
- Hoposa Costa D’or: Das Hotel in der Nähe von Deia hat einen tollen Ausblick aufs Meer und es gibt einen schönen Wanderweg, der von hier direkt in die nahgelegene Bucht führt. Gäste loben besonders das leckere Essen und den Ausblick auf den Sonnenuntergang.
- Es Moli: Auf einem Hügel im Nordwesten Mallorcas liegt das Es Moli in einem Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert mit Panoramablick auf das Meer, Deià und die Serra de Tramuntana. Es verfügt über einen 32 m langen Süßwasserpool, einen großen Garten und Zugang zum Meer.
- Soller Plaza: Wir selbst haben im Soller Plaza einem gemütlichen Boutique-Hotel mitten im Zentrum von Soller übernachtet. Wir wurden hier mit viel Gastfreundlichkeit begrüßt und liebten den Blick direkt auf den Marktplatz und die berühmte Kirche.
- Ecocirer Healthy Stay: Dieses kleine Hotel versprüht ganz viel Charme. Es liegt in einer süßen Gasse in einem alten Steinhaus und ist familiär geführt. Neben einem ökologischen Konzept, sorgen die vegane Küche und gemeinsame Kochkurse für einen ganze besonderen Aufenthalt. Es gibt zudem einen kleinen Pool und eine schöne Dachterrasse.


Mallorca Roadtrip: Mietwagen oder Bus? Meine Erfahrungen
Für unseren Roadtrip durch die Tramuntana war ein Mietwagen ideal, denn so konnten wir flexibel unterwegs sein und auch kleine Stopps spontan einlegen. Besonders die kurvige MA-10 ist landschaftlich ein echtes Highlight und unbedingt eine Fahrt wert. Ich wähle für meine Mietwagenbuchungen meistens Check24.de, da die Plattform eine breite Auswahl an Autovermietungen zu guten Preisen bietet. Dank dem ausführlichen Vergleich findet man schnell das günstigste und beste Angebot.
Wer lieber auf öffentliche Verkehrsmittel setzt, kann Sóller, Deià und Valldemossa auch per Bus erreichen. Allerdings mit eingeschränkten Fahrzeiten und weniger Flexibilität. Bei meinem letzten Besuch auf der Insel war ich lediglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs und konnte trotzdem viele Orte erreichen. Alle Verbindungen für Bus oder Zug findest du hier.

Hast du bereits einen Roadtrip durch die Serra de Tramuntana gemacht? Welche Stopps kannst du empfehlen?
Ich jedenfalls habe unseren Besuch in Soller und den süßen Bergdörfern sehr genossen und ich würde jederzeit wiederkommen. Für noch mehr Mallorca-Tipps schau doch auch in meinem Beitrag über Palma oder Soller vorbei!
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