Chiemsee Wochenende – Alle Highlights, Ausflugziele & Geheimtipps

Ich kann mich nie so ganz entscheiden, zwischen einem Urlaub am Wasser oder der Ruhe in den Bergen. Beides hat für mich einfach einen ganz besonderen und eigenen Reiz. Daher fällt mir die Wahl gar nicht so leicht. Dieses Mal hatten wir dieses Problem allerdings nicht – denn der Chiemsee verbindet beides. Während man vor den ruhig daliegenden Wassermassen des weitläufigen Sees steht, zeichnen sich im Hintergrund die Berge ab. Jetzt, im April, sind ihre Spitzen noch puderzuckerweiß getüncht, während unten bereits der Frühling Einzug hält.

Mit meinem Aperol in der Hand sitze ich auf meinem Liegestuhl und genieße die Ruhe. Es ist eine ganz besondere Atmosphäre in der Strandbar. Im Hintergrund leise Beats und vor mir der Himmel, der sich immer weiter zu einem sanften pink verfärbt. Er spiegelt sich auf der glatten Oberfläche des Sees und es entsteht der Eindruck von unendlicher Weite.

Es war genau die richtige Entscheidung ein verlängertes Wochenende am Chiemsee zu verbringen. Die Region ist wunderschön und es gibt richtig viel zu entdecken – sei es eine Bootsfahrt über den See zur Frauen- und Herreninsel, ein Abstecher in die Strandbar in Übersee oder ein Ausflug in die Berge. Langweilig wird es hier definitiv nicht! Und gleichzeitig laden die Natur und ihre Ruhe zur Entschleunigung ein. Gerne möchte ich in diesem Beitrag all meine Tipps für ein Wochenende am Chiemsee mit dir teilen.

Die schönsten Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten am Chiemsee:

Eine Bootsfahrt zur Frauen- und Herreninsel:

Die mit Abstand beliebteste Aktivität am Chiemsee ist ein Ausflug per Boot zu den beiden Inseln inmitten des Sees. Ganz entspannt kann man von Prien oder Gstadt das ganze Jahr über mit den Ausflugsbooten eine Runde drehen und die Frauen- und Herreninsel besuchen.

Für uns setzt das Urlaubsgefühl bereits auf dem Schiff ein, als uns auf dem offenen Deck die Sonne ins Gesicht scheint. Wir überspringen den ersten Stopp und gehen erst auf der Fraueninsel von Bord. Die Mitten im Chiemsee gelegene Fraueninsel ist mit ihren 15 Hektar (das entspricht ca. 20 Fußballfeldern) wirklich süß. Sie eignet sich daher perfekt für einen ausgedehnten Spaziergang. Bekannt ist die Insel vor allem für das Benediktinerinnenkloster Frauenwörth, das bereits seit dem 8. Jahrhundert das Herz der Insel bildet. Ich mag aber vor allem die Ruhe hier. Zwischen den kleinen Häusern mit schönen Gärten findet man immer wieder Cafés, Biergärten mit Blick aufs Wasser und kleine Läden mit Souvenirs und Kunsthandwerk zum Stöbern. Wer Hunger bekommt, dem empfehle ich, sich irgendwo ein frisches Fischbrötchen zu holen! Die gibt’s auf der Fraueninsel überall direkt vom Räucherofen. Wir sind dafür in der Chiemseefischerei Lex gelandet und konnten unseren Mittagsimbiss auf dem davor gelegenen Steg in der Sonne genießen. Auch wenn die Highlights der Fraueninsel schnell erkundet sind – macht die Insel gerade ihre Unaufgeregtheit so idyllisch.

Nur eine kurze Bootsfahrt entfernt liegt die Herreninsel – und mit ihr das nächste große Highlight: das beeindruckende Schloss Herrenchiemsee. Dieses ließ der Märchenkönig Ludwig II. ab 1878 in Anlehnung an Versailles erbauen. Vom Bootsanleger aus kann man in ca. 20 Minuten zum Schloss laufen und fühlt sich bereits in der prächtigen Parkanlage in vergangene Jahrhunderte zurückversetzt. Wir selbst haben das Museum auf Zeitmangel nicht besucht, wer aber mehr über den Märchenkönig und seine verrückten Bauprojekte erfahren möchte, sollte unbedingt einen Abstecher in das Museum machen.

Wenn noch ein bisschen Zeit bleibt, lohnt es sich, die Herreninsel abseits des Schlosses weiter zu erkunden. Zwischen alten Bäumen führen ruhige Waldwege über die Insel und immer wieder eröffnen sich kleine Lichtungen und idyllische Plätze. Wer mag kann auch noch durch die ehemaligen Gebäude des Augustiner Chorherrenstifts bummeln. In den schönen Innenhöfen und im kleinen Biergarten mit Blick auf den See kann man richtig in die besondere Atmosphäre der Insel eintauchen.

Infos zur Bootsfahrt über den Chiemsee:
• Startpunkt: Prien/Stock oder Gstadt
• Preis: 10-12 € für Erwachsene – Es lohnt sich direkt ein Kombiticket zu holen, wenn man beide Inseln an einem Tag besuchen möchte
• Tickets: Gibt es direkt am Hafen oder online auf www.chiemsee-schifffahrt.de

Der schönste Sonnenuntergang am Chiemsee:  Die Beachbar in Übersee

Der perfekte Abschluss für unseren ersten Tag am Chiemsee ist ein Abstecher in die Beachbar in Übersee. Diese liegt direkt am Wasser und hat einen der schönsten Ausblicke auf den Sonnenuntergang. Vor Ort kann man sich mit leckeren Drinks und kleinen Snacks versorgen und sich einen der vielen Liegestühle schnappen. Bei unserem Besuch war es bereits recht voll aber wir konnten am Ende trotzdem noch einen richtig guten Platz finden. Mit Blick auf den See und den Füßen im Sand, fühlt man sich hier wirklich wie am Strand. Im Hintergrund laufen entspannte Beats, während die Sonne am Horizont entlang wandert und alles in ein goldenes Licht taucht. Für mich ein echtes Highlight am Chiemsee.

Ein ausgiebiger Spaziergang oder eine Fahrradtour entlang des Sees

Natürlich ist der Chiemsee selbst das Highlight jedes Urlaubs im Chiemgau. Man kann man hier viele Stunden damit verbringen einfach am Ufer entlang zu spazieren, immer wieder einen Kaffee-Stopp einzubauen oder bei warmen Temperaturen ins kühle Nass zu springen. Mit rund 80 Quadratkilometern Fläche ist der Chiemsee nicht nur der größte See Bayerns, sondern wird auch liebevoll das „Bayerische Meer“ genannt.

Wer es aktiver mag, kann sich ganz unkompliziert an vielen Orten ein Fahrrad mieten und ein Stück am gut ausgebauten Chiemsee-Radweg entlangfahren. Insgesamt ist der komplette Rundweg etwa 60 Kilometer lang, man kann aber auch einfach nur einen Teil abfahren. Eine Möglichkeit zum Ausleihen von Fahrrädern ist zum Beispiel der Fahrradverleih Chiemsee Fritz Müller in Bernau. Es gibt dort verschiedene Modelle und man zahlt für einen Tag mit dem E-Bike um die 39 €. Normale Fahrräder sind bereits ab 15 Euro pro Tag erhältlich.

Ausflug zur Entenlochklamm: Wilde Wassermassen & Hängebrücken

Nur eine halbe Stunde Fahrt vom Chiemsee entfernt, lädt an der Österreichischen Grenze die Entenlochklamm zum Wandern ein. Steile Felswände, rauschendes Wasser und schmale Pfade machen diese Schlucht zu einem perfekten Ausflugsziel.

Als Startpunkt bietet sich die Wallfahrtskirche Maria Klobenstein an. Von hier aus kann man entweder einem rund 40-minütigen Rundweg folgen, der über zwei beeindruckende Hängebrücken führt – oder eine ausgedehntere Wanderung nach Kössen und zurück unternehmen. Für diese sollte man etwa zwei Stunden einplanen.

Der Weg verläuft meist in der Höhe entlang des Flusses, durch schattige Waldstücke und vorbei an immer neuen Aussichtspunkten. Das unbestrittene Highlight sind allerdings die beiden Hängebrücken über die Wassermassen. Zumindest für alle die Schwindelfrei sind! Mir haben ehrlichgesagt die Knie ordentlich gezittert und die Überquerung der über die 43 Meter hohe Brücke war eine echte Mutprobe. Ich war einfach nur froh das andere Ende möglichst schnell zu erreichen. Wer aber keine Höhnangst hat, wird den Blick lieben – türkisgrünes Wasser, steile Schluchten und drumherum nichts als Natur.

Auch für Kinder ist die Entenlochklamm ein echtes Erlebnis. Denn entlang des Rundwegs gibt es kleine Erlebnisstationen, bei denen die Natur spielerisch erklärt wird – mal geht es um das Wasser der Ache, mal um die Tiere im Wald oder um die Entstehung der Felsen.

Wichtig zu wissen: Der Weg geht immer wieder bergauf und bergab, und es kommen einige Höhenmeter zusammen. Gute Wanderschuhe (und ggf. Stöcke) sind auf jeden Fall empfehlenswert.

Und wer sich nach der Wanderung stärken möchte, kann im Gasthaus Klobenstein direkt beim Start- und Zielpunkt einkehren. Der perfekte Orte, um bei Tiroler Spezialitäten und einem kühlen Getränk die Wanderung ausklingen zu lassen.

Spaziergang in Gstadt und Ausblick auf die Fraueninsel

Durch Zufall landeten wir bei unserer Rundfahrt um den Chiemsee auch an der Promenade von Gstadt. Hier kann man nicht nur wunderbar entlangflanieren, sondern hat auch einen tollen Ausblick auf die vorgelagerte Fraueninsel. Für mich eine der schönsten Ausblicke auf den See und die dahinter liegende Bergwelt. Wir ließen unsere Füße vom Steg baumeln und genossen die Ruhe, die hier im Frühling herrscht. Im Sommer sicher auch ein toller Ort zum Baden, denn hier liegt eins der vielen Chiemsee Strandbäder. Von Gstadt aus starten zudem ganzjährig die Boote mit Stopp an der Frauen- und Herreninsel.

Wenn man bereits hier ist, lohnt sich ein Abstecher ins Steghouse. Das Restaurant liegt direkt am Hafen, bietet leckeres Essen und eine wunderschöne Terrasse mit Blick aufs Wasser.

Weitere Tipps für Aktivitäten und Ausflüge

Auch wenn wir ein richtig schönes Wochenende am Chiemsee hatten, konnten wir natürlich nur einen Bruchteil aller möglichen Aktivitäten und Ausflüge austesten. Es gibt definitiv noch einige Dinge, die wir unbedingt bei unserem nächsten Besuch erleben möchten – und den wird es definitiv geben, denn der Chiemsee und seine Umgebung hat uns direkt verzaubert.

Wer gerne auf dem Wasser unterwegs ist, kann den See nicht nur mit dem Boot, sondern auch mit dem SUP oder Kajak erkunden. Das stelle ich mir besonders schön bei Sonnenaufgang oder in den ruhigeren Abendstunden vor. Wir haben tatsächlich einige Paddler beobachten können und es sah richtig idyllisch aus. Ausleihen kann man das nötige Equipment ganz unkompliziert an verschiedenen Verleihstationen rund um den See.

Besonders begeistert hat uns bei unserem Besuch, wie nah man den Bergen ist! Es lohnt sich definitiv einen Abstecher in die nahgelegenen Chiemgauer Alpen einzuplanen. Besonders beliebt für einen Besuch sind die Gipfel der Kampenwand, des Hochfelln oder des Wendelstein. Viele dieser Berge sind per Seilbahn erreichbar und bieten nicht nur traumhafte Panoramablicke auf den See, sondern auch schöne Wanderwege für alle Schwierigkeitsgrade.

Auch bei schlechtem Wetter hat kann man am Chiemsee einiges unternehmen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Besuch der umliegenden Thermen? In der Nähe liegen zum Beispiel die Chiemgau Thermen in Bad Endorf mit Blick auf die Berge oder die Prienavera Erlebnistherme direkt am See.

Die besten Restaurants am Chiemsee

Natürlich gibt es rund um den Chiemsee auch allerlei gute Restaurants. Allein durch den tollen Ausblick ein ganz besonderer Genuss!

Sallers Badehaus: Eine der schönsten Locations am Chiemsee ist das Sallers Badehaus. Außen gibt es eine tolle Terrasse mit direktem Blick auf den See und auch Innen ist alles sehr stylisch eingerichtet. Es gibt zudem richtig leckeres Essen aus regionalen Zutaten. Kein Wunder, dass das Badehaus auch eine sehr beliebte Hochzeitslocation ist.

Steghouse am Chiemsee: Einer der schönsten Plätze, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen, ist das Steghouse direkt am Chiemseeufer. Mit seinen gemütlichen Liegestühlen auf der Terrasse, dem Blick über den See bis hin zu den Bergen und einer entspannten Atmosphäre fühlt man sich hier sofort wie im Urlaub. Es gibt leckere Drinks, Kaffee und Speisen.

PURA Restaurant & Studio Café: Im Restaurant findet man kreativ zusammengestellte vegetarische und vegane Speisen in einem sehr stylischen Ambiente. Man hat leider keinen Seeblick, dafür aber eine schöne Außenterrasse mitten im ruhigen Dorfkern.

Die besten Cafés und Frühstückslocations

Am besten startet man einen Tag am Chiemsee mit einem ausgiebigen Frühstück. Folgende Orte fand ich hierfür besonders toll:

Cafe NOVA: Meine absolute Empfehlung zum Frühstücken! Wir sind hier hungrig gelandet und waren total begeistert vom leckeren Brunch. Man kann schön Außen sitzen und der Service war sehr herzlich. Übrigens war auch die Kuchenauswahl ein echter Augenschmaus.

PURA Restaurant & Studio Café: Neben dem gleichnamigen Restaurant, gibt es im Pura auch ein Café mit leckerem Frühstücksangebot. Die komplett vegetarisch und vegane Auswahl ist ausgefallen, aber sehr lecker. Dazu gibt es Spezialitätenkaffee und verschiedene Kuchen. Die Preise sind allerdings gehoben.

Übernachten am Chiemsee: Die besten Hotels & Unterkünfte

Am Chiemsee gibt es eine Vielzahl von Übernachtungsmöglichkeiten – ganz gleich ob im Hotel oder in einer der vielen Ferienwohnungen.

Wir selbst haben uns für ein Airbnb in der Nähe von Breitbrunn entschieden und waren damit sehr happy. Es war liebevoll im Retrostil eingerichtet und hatte einen Wintergarten mit tollem Ausblick bis hinunter zum See. Ich mochte auch die vielen Details, an die bei der Einrichtung gedacht wurde.

Folgende Unterkünfte habe ich außerdem noch in der engeren Auswahl gehabt, da wird sicher jeder fündig:

• Hotel ChiemseePanorama: Hier findet man, was der Name bereits verspricht: eine Unterkunft mit tollem Ausblick auf den Chiemsee. Das Hotel liegt direkt in Gstadt, von wo man direkt mit den Fähren zu den Inseln starten kann. Abgerundet wird das Angebot durch ein leckeres Frühstück
• Yachthotel Chiemsee GmbH: Etwas teurer, dafür aber auch um einiges luxuriöser kann man im Yachthotel übernachten. Es gibt hier einen privaten Seezugang mit Sonnenliegen und einen Spa-Bereich. Also alles, was man für einen außergewöhnlichen Urlaub benötigt.
• Loft-Wohnung: Direkt im Stadtzentrum von Prien liegt diese wunderschöne Loftwohnung. Das lichtdurchflutete Apartment strahlt Gemütlichkeit aus und liegt perfekt um den Chiemsee zu erkunden.

Anreise an den Chiemsee

Ob mit dem Auto oder der Bahn – die Anreise an den Chiemsee ist herrlich unkompliziert. Von München aus erreicht man den See zum Beispiel in etwa einer Stunde mit dem Auto, je nach Startpunkt entweder über die A8 Richtung Salzburg oder über kleinere, gemütliche Landstraßen. Besonders schön ist, dass sich schon auf den letzten Kilometern der Blick auf das Wasser und die dahinter aufragenden Berge eröffnet.

Wer lieber entspannt und ohne Auto anreisen möchte, kann auch die Bahn nehmen. Der Bahnhof Prien am Chiemsee liegt direkt am Seeufer und ist bestens angebunden. Von hier aus sind es nur wenige Minuten bis zum Hafen Prien/Stock, wo die Schiffe zu den Inseln ablegen. Außerdem gibt es von Prien zahlreiche Busverbindungen in die umliegenden Orte, zum Beispiel nach Gstadt, Breitbrunn, Übersee oder Bernau.

Beste Reisezeit für den Chiemsee

Der Chiemsee ist eigentlich zu jeder Jahreszeit eine Reise wert – je nachdem, worauf man Lust hat. Besonders schön fand ich den Frühling, wenn die Natur rund um den See schon in voller Blüte steht, während die Berge noch weiße Gipfel haben. Die Monate April bis Juni sind ideal für entspannte Spaziergänge, erste Bootstouren und ruhige Ausflüge, bevor im Hochsommer richtig Betrieb rund um den See herrscht.

Im Sommer zeigt sich der Chiemsee dann von seiner lebhaften Seite. Es ist die perfekte Zeit zum Baden, für Wassersport oder laue Abende in einer der Strandbars. Wer es etwas ruhiger mag, sollte den Herbst ins Auge fassen. Wenn sich das Umland bunt verfärbt und Nebelschwaden über dem Wasser liegen, entsteht eine ganz besondere Stimmung – perfekt zum Wandern und Entspannen.

🌸 Frühling (April–Juni): Blühende Natur, ruhige Spaziergänge, angenehme Temperaturen
☀️ Sommer (Juli–August): Baden, Bootfahren, lebhafte Strandbars, Hochsaison
🍂 Herbst (September–Oktober): Bunte Wälder, ideale Wanderzeit
❄️ Winter (November-April): Ruhiger, stiller See, Wellness in den Thermen

Hast du noch Tipps für einen Urlaub am Chiemsee oder in der Umgebung?

Übrigens kannst du einen Stopp am Chiemsee auch perfekt mit einem Urlaub in Österreich verbinden. Ich fand zum Beispiel die Region rund um Zell am See zauberhaft! Wenn du nach anderen Optionen für einen Kurztrip innerhalb von Deutschland suchst, kann ich im Süden auch die tollen Städte in Franken oder Regensburg empfehlen!